„Die Kirche ist eine Mutter mit offenem Herzen, die aufzunehmen und zu empfangen versteht, besonders die, welche größerer Pflege bedürfen, die in größeren Schwierigkeiten sind. Die Kirche, wie Jesus sie möchte, ist das Haus der Gastfreundschaft. Und wieviel Gutes können wir tun, wenn wir uns dazu aufschwingen, diese Sprache der Gastfreundschaft, diese Sprache des Empfangens, des Aufnehmens zu lernen. Wie viele Wunden, wieviel Verzweiflung kann man heilen in einem Heim, wo einer sich willkommen fühlen kann. Darum muss man die Türen offenhalten, vor allem die Türen des Herzens. Gastfreundschaft gegenüber dem Hungrigen, dem Durstigen, dem Fremden, dem Nackten, dem Kranken, dem Gefangenen (vgl. Mt 25,34-37), dem Aussätzigen, dem Gelähmten. Gastfreundschaft gegenüber dem, der nicht so denkt wie wir, gegenüber dem, der keinen Glauben hat oder der ihn verloren hat – und manchmal durch unsere Schuld. Gastfreundschaft gegenüber dem Verfolgten, dem Arbeitslosen. Gastfreundschaft gegenüber den verschiedenen Kulturen, an denen unsere Erde so reich ist.“
Predigt von Papst Franziskus, Paraguay (12. Juli 2015)